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Innovationsgeschehen in Nordrhein-Westfalen

Innovationen sind wichtig für das Land Nordrhein-Westfalen und damit für jede hier lebende Bürgerin und jeden hier lebenden Bürger, denn sie helfen dabei, Lösungen für drängende gesellschaftliche Herausforderungen zu finden. Hierzu gehören beispielsweise der Klimawandel, die Digitalisierung und die Gesundheitsversorgung. Gleichzeitig tragen sie dazu bei, ökologisch nachhaltiges wirtschaftliches Wachstum zu sichern. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag für die Gestaltung der Zukunft von Nordrhein-Westfalen.

Beim Blick auf die Aktivitäten im Bereich Innovationen in Wissenschaft und Wirtschaft in NRW zeigt sich ein gemischtes Bild. Untersuchungen auf der Grundlage vieler verschiedener Indikatoren weisen ein lebendiges und vielgestaltiges Innovationsgeschehen aus und geben keine Hinweise auf eine generelle Innovationsschwäche. Sie offenbaren aber auch einzelne strukturelle Defizite, die in den kommenden Jahren angegangen werden sollten. So zeigt sich, dass Nordrhein-Westfalen

  • mit 8,4 Absolventinnen und Absolventen der Ingenieurwissenschaften je 100 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 7,2 liegt,
  • zwar mit 2,07% über eine unterdurchschnittliche Forschungsintensität (Anteil der FuE-Aufwendungen am Bruttoinlandsprodukt) aufweist (Bundesdurchschnitt 3,14%), jedoch absolut gesehen nur Bayern und Baden-Württemberg mehr in Forschung und Entwicklung investieren,
  • mit einer Patentintensität von 0,92 je 1.000 Erwerbstätige auf dem vierten Platz aller Bundesländer liegt und in sieben Technologiefeldern das patentierungsstärkste Bundesland ist,
  • mit 300 Hochschulausgründungen das Land mit der größten Anzahl von Gründungen aus Hochschulen ist, aber in Hinblick auf die Hochschulausgründungen je 10.000 Studierende hinter dem Deutschlanddurchschnitt zurück bleibt.

Das Land weist eine vielseitige und eng mit der Wirtschaft vernetzte Wissenschaftslandschaft auf (Schaubild 1). Die Regionen in NRW sind sehr unterschiedlich aufgestellt, sowohl was ihre technologische Ausrichtung, ihre Neigung zu Gründungen als auch die Bereitschaft zu Kooperationen der Hochschulen mit der Wirtschaft anbelangt. Gemeinsam ist ihnen, dass in allen diesen hervorgehobenen Kreisen intensiv an vielversprechenden Zukunftsfeldern geforscht wird. Die Ergebnisse zeigen

  • ein breites Spektrum von Technologieschwerpunkten verteilt auf unterschiedliche Standorte,
  • ausgeprägte Gründungsaktivitäten aus den Hochschulen insbesondere in Aachen, im Rheinland, im Ruhrgebiet und in Paderborn sowie
  • eine hohe Kooperationsbereitschaft besonders in Aachen, Düren und im Rhein-Sieg-Kreis auf.

Schaubild 1: Wissenschaftslandschaft in Nordrhein-Westfalen: Zukunftsfelder, Unternehmenskooperationen und Hochschul-Spin Offs

Quelle: Eigene Darstellung auf Basis der RWI-CEIT-Hochschulbefragung 2019. – Gründungsneigung: Anteil der Hochschulprofessorinnen und -professoren, die in den vergangenen fünf Jahren mindestens eine Gründung aus ihrem Lehrstuhl heraus aufwiesen.

Hier finden Sie einen Film über zentrale Ergebnisse des Berichts.

Wirtschaftliche Dynamik in Nordrhein-Westfalen durch technologie- und wissensintensive Gründungen

Ein neuer Schwerpunktbericht im Rahmen der Innovationsberichterstattung beleuchtet die „Wirtschaftliche Dynamik in Nordrhein-Westfalen durch technologie- und wissensintensive Gründungen“. Entsprechend des Gesamtansatzes des Innovationsberichts NRW liegt der Fokus auf einer indikatorbasierten Analyse.

Das Land Nordrhein-Westfalen hat in den vergangenen Jahren einen Schwerpunkt auf die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Hochschul-Startups gelegt. Diese Maßnahmen sind bereits mit einer deutlichen Ausweitung der Gründungen aus Hochschulen einhergegangen (Schaubild 2). Im Jahr 2019 wurden an den Hochschulen in NRW 269 Gründungen gezählt. Die ermittelten Zahlen zeigen einen stark positiven Trend, denn im Jahr 2020 hat sich die Zahl der Gründungen in NRW bereits auf 475 bzw. 8,3 Gründungen je 10.000 Studierende erhöht. Zum Vergleich: Im Jahr 2017 lag diese Relation noch bei 4,0. Zwischen 2017 und 2020 hat sich die absolute Zahl der Gründungen somit um 184 Prozent vergrößert. Beim Budget der Hochschulen für die Je 10.000 Studierende investiert NRW im Jahr 2019 730.000 Euro in Gründungsförderung. Nur Bayern übertrifft diesen Wert.

Mehr Informationen zum Schwerpunkt „Wirtschaftliche Dynamik in Nordrhein-Westfalen durch technologie- und wissensintensive Gründungen“ finden sich unter Schwerpunkte.

Schaubild 2: Gründungen aus Hochschulen

Quelle: Stifterverband Gründungsradar, NRW-Umfrage

Daten Schaubild 2 zum Download

 

Der Innovationsbericht Nordrhein-Westfalen

Der Innovationsbericht NRW ist eine Bestandsaufnahme des Innovationsgeschehens in Nordrhein-Westfalen. Er zeigt, wie Nordrhein-Westfalen bezüglich Innovationen gegenüber anderen Bundesländern und gegenüber dem Bundesdurchschnitt aufgestellt ist. Die Untersuchungen beruhen auf einem Ansatz zum Innovationssystem, der davon ausgeht, dass das Innovationsgeschehen durch viele Akteure und Rahmenbedingungen beeinflusst wird (Übersicht 1).

Übersicht 1: Zentrale Elemente des Innovations-Ökosystems in Nordrhein-Westfalen

Quelle: Eigene Darstellung.

Folgende Themen werden im Rahmen der Untersuchungen betrachtet:

  • Humankapital, Bildung und Ausbildung 
  • Forschung und Entwicklung
  • Patentierung und neue Technologien
  • Wissens- und technologieintensive Unternehmensgründungen 
  • Innovationen 
  • Investitionen und Infrastrukturen 
  • Produktivität 

Für jeden Themenblock wird gefragt, (i) welche Position Nordrhein-Westfalen im Hinblick auf zentrale Indikatoren des Innovationsgeschehens hat und (ii) wie  sich Nordrhein-Westfalen im zurückliegenden Jahrzehnt entwickelt hat. 

Darüber hinaus wurden vier Schwerpunktstudien erstellt:

  • Status und Mobilität von Humankapital
  • Wissenstransfer aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen
  • Potenziale von Künstlicher Intelligenz/Maschinenlernen für Nordrhein-Westfalen
  • Wirtschaftliche Dynamik in Nordrhein-Westfalen durch technologie- und wissensintensive Gründungen


Das Projektteam für den Innovationsbericht Nordrhein-Westfalen besteht aus dem RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung, dem CEIT – Centrum für Entrepreneurship, Innovation und Transformation der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Ruhr-Universität Bochum, dem SV Wissenschaftsstatistik und dem ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH Mannheim.

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